5. Dezember 2025
Interview mit Katja Billep
Die Schulblog-Redaktion durfte heute zu einem Interview Frau Billep begrüßen, die mit ihrem Bauunternehmen den Aus- und Umbau unserer Schule und den Bau der Turnhalle der fuu sachsen direkt gegenüber des Schulgebäudes betreut.
Liebe Frau Billep,
zuerst einmal vielen Dank, dass Sie es sich einrichten konnten und Zeit für uns gefunden haben. Wir würden Ihnen gern ein paar Fragen stellen.
Warum sind Sie Architektin geworden?
Eigentlich bin ich keine Architektin, sondern Bauingenieurin. Ich komme aus einer „Bau-Familie“ – mein Vater war ebenfalls Bauingenieur und führte ein Bauunternehmen– und da habe ich schon früh Ferienjobs auf einer Baustelle gemacht. Ich war schon von klein auf von Baustellen fasziniert.
Welche Hindernisse gibt es in Ihrem Beruf?
Die finanzielle Seite. Man stellt sich etwas vor, bringt das aufs Papier und dann passiert meist etwas, sodass sich die Kosten doch noch etwas verändern. Und dann muss man alles nochmal umplanen. Also im Endeffekt sind die größten Herausforderungen – Hindernisse würde ich jetzt nicht sagen – Geld, Finanzen und Bürokratie.
Was lieben Sie an Ihrem Beruf am meisten?
Die Fertigstellung, das Wachsen des Bauwerks. Dass man die einzelnen Leistungsphasen miterleben kann. Man hat etwas aufs Papier gebracht und dann sieht man das Projekt wachsen. Und wenn das Gebäude dann von den Menschen so genutzt wird, wie man es sich vorgestellt hat.
Warum haben Sie sich entschieden, den Ausbau des Stefan-Heym-Gymnasium planerisch zu begleiten?
Ich begleite die fuu sachsen schon sehr lange und habe mich um das Projekt des shg beworben. Ich finde dieses Gebäude sehr schön – und wir haben lange nach einem passenden Gebäude für die neue Schule der fuu sachsen gesucht. Dieses Gebäude, in dem sich heute das shg befindet, war früher eine Fabrik, die der Familie Winkler gehörte. Es gab viele Interessenten für das Fabrikgebäude, aber Frau Winkler wünschte sich, dass hier eine Schule entsteht. Ich persönlich finde die Geschichte des Fabrikgebäudes sehr interessant und habe versucht, beim Design der Schule darauf zu achten, dass die Fabrik hier und da noch durchscheint. Ich hoffe, dass mir das gelungen ist.
Ausbau der Innenräume des Stefan-Heym-Gymnasiums (Archiv-Foto, Januar 2022)
Alle Beiträge zum Ausbau des Stefan-Heym-Gymnasiums in 2021/22 finden sich in unserem Schulblog (Link zu den Beiträgen in der Kategorie Baufortschritt).
Was war / ist die größte Herausforderung bei dem Umbau des shg bzw. jetzt auch bei dem Bau der Turnhalle für die fuu sachsen?
Beim Gymnasium ist es das Arbeiten bei laufendem Betrieb, doch das geht erstaunlich gut. Ursprünglich waren wir davon ausgegangen, dass wir nur in den Ferien arbeiten können. Aber viele Arbeiten konnten wir bei Schulbetrieb erledigen, sodass wir gut im Plan sind.
Die Turnhalle der FuU stellt uns vor die Herausforderung, dass wir mit sehr wenig Raum arbeiten müssen. Das Gebäude ist fast genauso groß wie das Grundstück. Deshalb mussten wir z.B. die Straße sperren, da wir sonst keinen Platz für Maschinen und Baumaterial hätten.
Was gefällt Ihnen an dem Gebäude des Stefan-Heym-Gymnasiums am meisten?
Die Geschichte des Gebäudes, denn es ist, wie gesagt, kein Neubau, sondern eine alte Fabrik mit Seele. Das sieht man auch noch – wir haben einige Elemente des Industriebaus erhalten und versucht, neue einzubringen, wie z.B. die Decken.
(An dieser Stelle haben wir gelernt, dass es Sauerkrautplatten sind, die an den Decken in unserem Gebäude hängen. Und sie erinnern wirklich irgendwie an Sauerkraut.)
Würden Sie etwas anders machen, wenn Sie das shg / die Turnhalle erneut planen würden?
Eigentlich nicht. Vielleicht würde ich die Türen im Gymnasium anders beschriften, wenn überhaupt, dann mit Kärtchen. Die Oberfläche der Türen ist nämlich etwas Besonderes und das Bekleben mit Türschildern ist für die Oberfläche, die an alte Tafeln erinnern soll, nicht gut.
Verläuft alles nach Plan?
Die zwei Baustellen laufen voll nach Plan. Die Turnhalle bleibt weiter spannend. Geplant ist, dass sie bis Weihnachten steht. Das schaffen wir, wenn weiter alles so gut klappt. Das Treppenhaus ist schon gemauert.
Der Bau an sich ist spannend. Das müsste man in der Nacht sehen – da kommen große Transporter, welche Platten und Träger bringen. Die Außenwände der Turnhalle sollen aus Holz sein, das verputzt wird. Manchmal geht es ganz schnell, wie zum Beispiel bei der Bodenplatte. Die war innerhalb weniger Tage fertig.
Derzeit planen wir die Farbe für den Innenbereich der Turnhalle. Wir schwanken zwischen grün und einem dunkleren Rot. Ihr dürft gern mal reinschauen in den Entwurf. Welche Farbe würde euch denn besser gefallen?
(Nun waren wir natürlich begeistert – miteinbezogen zu werden in die Frage, wie die Turnhalle aussehen darf! Unser Favorit ist eindeutig die rote Farbe.)
Was wünschen Sie sich für das shg und die Turnhalle?
Energie, positive Energie. Also es ist mir wirklich wichtig, dass ihr die Gebäude mit eurer Stimmung und eurer Energie vereinnahmt und dass ihr alles so nutzen könnt, wie wir uns das gedacht haben.
Es hat mich sehr gefreut, dass ihr mit mir ein Interview führen wolltet. Vielen, vielen Dank.
Interview with Ms Billep
The school blog editorial team was pleased to welcome Ms Billep for an interview today. She is responsible for the renovation and expansion of our school and the construction of the FuU gym.
Dear Ms Billep, first of all, thank you for making time for us. We would like to ask you a few questions. Why did you become an architect?
Ms Billep: Actually, I am not an architect, but a civil engineer. I come from a "engineer family" – my father was also a civil engineer and ran a construction company – and I had holiday jobs on construction sites from an early age. I have been fascinated by construction sites since I was a child.
What obstacles are there in your profession?
Ms Billep: The financial side. You imagine something, put it on paper, and then usually something happens, so that the costs change a little. And then you have to redesign everything. So in the end, the biggest challenges – I wouldn't call them obstacles – are money, finances and bureaucracy.
What do you love most about your profession?
Mrs Billep: The completion, the growth of the building. Being able to experience the individual phases of work. You put something on paper and then you see the project grow. And when the building is then used by people as you imagined.
Why did you decide to support the shg in terms of planning?
Ms Billep: I have been accompanying the FuU for a very long time and applied for the shg project. I find this building very beautiful – and we looked for a long time for a suitable building for the new FuU school. This building, which now houses the shg, was formerly a factory owned by the Winkler family. There were many interested parties for the factory building, but Ms Winkler wanted a school to be established here. Personally, I find the history of the factory building very interesting and tried to ensure that the factory is still visible here and there in the design of the school. I hope I have succeeded in doing so.
What was/is the biggest challenge in renovating the SHG / building the gym?
Ms Billep: At the school building, it is working while the school is in operation, but this is going surprisingly well. Originally, we assumed that we could only work during the holidays. However, we were able to complete many tasks while the school was running, so we are well on schedule. The FuU gym presents us with the challenge of working with very limited space. The building is almost as large as the plot. Therefore, for example, we had to close the street, as otherwise we would have no space for machinery and building materials.
What do you like most about the building?
Ms Billep: The history of the building, because, as I said, it is not a new build but an old factory with a soul. You can still see that – we have preserved some elements of the industrial architecture and tried to introduce new ones, such as the ceilings.
(At this point, we learned that the panels on the ceilings in our building are called sauerkraut panels. And they really do somehow resemble sauerkraut.)
Would you do anything differently if you were to plan the shg / the gym again?
Ms Billep: Not really. Perhaps I would label the doors in the school differently, if at all, then with small cards. The surface of the doors is somewhat special, and putting up door signs is not good for the surface, which is meant to resemble old blackboards.
Is everything going according to plan?
Ms Billep: Always. The two construction sites are proceeding completely according to plan.
The gymnasium remains exciting. It is planned that it will be completed by Christmas. We can manage that if everything continues to go so well. The staircase has already been built. The construction itself is fascinating. You would have to see it at night – large transporters come bringing panels and beams. The exterior walls of the gym are to be made of wood, which will be plastered.
Sometimes the construction goes very quickly, as with the floor slab, for example. It was completed within a few days. Currently, we are planning the colour for the interior of the sports hall. We are undecided between green and a darker red. You are welcome to take a look at the design. Which colour would you prefer?
(Of course, we were thrilled to be included in the question of how the sports hall could look! Our clear favourite is the red colour.)
What do you wish for the SHG and gym?
Ms Billep: Energy, positive energy. So it is really important to me that you embrace the buildings with your mood and energy and that you can use everything as we intended.
I was very pleased that you wanted to do an interview with me. Thank you very, very much.
The third floor will house a biology lab, a large art room, the upper school classrooms and the office for the upper school coordinator and IB coordinator. The study advisor will also be located on this floor in future.
And do you want to know what we liked best? The windows. Unlike the other floors, these are not rectangular, but semicircular, like in old castles.
Next school year, the third floor will come to life – the first students will have lessons there. Soon, the furniture for the art room will be selected, and the art teacher will of course have a say in the matter.
And anyone who ventures to look across from the third floor to the construction site of the gymnasium will be amazed. Where steel was still protruding from the ground five days ago, the floor slab is already in place today.