
Was brauchen Menschen mit Demenz?
Dieser Frage gingen die Schülerinnen und Schüler der Klasse 7 am Stefan-Heym-Gymnasium nach, als wir Demenz Partner, eine Initiative der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. , an der Schule begrüßen durften.
Nach einem Einführungsvortrag finden die Schülerinnen und Schüler an verschiedenen Stationen heraus, welche Hindernisse Menschen mit Demenz jeden Tag meistern müssen und wie sie diesen Menschen begegnen können. Dabei lernten sie, dass selbst kleine Aufgaben, wie sich das Essen vorzubereiten oder sich den Weg zum Supermarkt und zurück nach Hause zu merken, diese Menschen vor unlösbare Hürden stellt.
Im Alterssimulationsanzug wurden die Jugendlichen dafür sensibilisiert, wie schwer Bewegung fallen kann, die für gesunde junge Menschen eine Selbstverständlichkeit ist. Weitere Stationen ermöglichten ihnen, die Auswirkungen von Tremor (Zittern), Tinnitus (Ohrgeräusche) und verschiedenen Augenerkrankungen selbst nachzuempfinden.
Empathie für Menschen, die aufgrund ihres Alters oder aufgrund von Erkrankungen nur eingeschränkt am alltäglichen Leben teilnehmen, ist eine wichtige soziale Kompetenz und Teil der Persönlichkeitsentwicklung.
Dass die Jugendlichen nach dem Workshop um die Einschränkungen eines Lebens mit Erkrankungen wissen und Wege kennen, wie man betroffene Menschen unterstützen kann, wurde ihnen mit einem Zertifikat als Demenz Partner bescheinigt. Das Feedback der Jugendlichen zu dem Workshop war eindeutig: Eine interessante Erfahrung, welche ihnen die Augen geöffnet hat.
Ein herzlicher Dank geht an die Mitarbeitenden der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V., die diese lehrreiche Veranstaltung ermöglicht haben!

Info-Box zum Thema Demenz:
Demenz ist ein Oberbegriff für Erkrankungen, die mit einem fortschreitenden Verlust kognitiver Fähigkeiten einhergehen, was zu Beeinträchtigungen im täglichen Leben führt.
In Deutschland sind derzeit etwa 1,8 Millionen Menschen von Demenz betroffen, wobei jährlich rund 445.000 Neuerkrankungen auftreten. Die häufigste Form ist die Alzheimer-Krankheit. Typische Symptome umfassen Gedächtnisverlust, Schwierigkeiten bei der Planung und Durchführung alltäglicher Aufgaben sowie Orientierungsprobleme. Mit dem demografischen Wandel wird erwartet, dass die Zahl der Demenzerkrankungen bis 2050 auf bis zu 2,7 Millionen ansteigt (Quelle: Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V.).
Präventive Maßnahmen wie geistige und körperliche Aktivität sowie eine ausgewogene Ernährung können das Risiko einer Demenz reduzieren. Dennoch gibt es derzeit keine Heilung, weshalb die Unterstützung von Betroffenen und ihren Familien von großer Bedeutung ist.

